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Zwiebel-Kartoffel-Tarte mit Bärlauchöl I

Während ich hier sitze und dies schreibe, geht gerade die Sonne über Anzino unter. Anzino ist ein kleines, typisch italienisches Bergdörfchen mitten im Piemont. Hier oben, abseits von der Zivilisation, haben die Eltern von Valerio ein kleines, aber feines Häuschen. Hierhin kommen wir immer wieder gerne, wenn wir mal etwas Abstand von der Stadt, von den Menschen und vom Lärm haben wollen.

Auch diese Ostern hat es uns wieder nach Anzino verschlagen. Nach ein paar regnerischen Tagen im Schoss der Familie, verweilen Valerio und ich noch ein paar Tage länger hier. Zum Glück hat das Wetter mittlerweile auch umgeschlagen. Wir nutzen die Zeit an der Sonne um zu lesen, nachzudenken und vor allem zum zusammen sein. Natürlich lässt mich das Thema Essen auch hier oben nicht ganz los. Zum Glück habe ich eine ganz besondere Lektüre mitgenommen: das neue Kochbuch von Tanja Grandits. Darin finden sich 150 tolle Rezepte, die mich anregen und inspirieren. Eines davon möchte ich in leicht abgeänderter Form hier vorstellen. Nächste Woche folgt dann mehr zum Buch selber.

Kartoffeln und Zwiebeln sind immer eine gute Kombination. Das erdige der Kartoffeln passt wunderbar zur leichten Süsse der Zwiebeln. Da zur Zeit gerade Bärlauch Saison, habe ich mich dazu entschieden, die Tarte mit einem Bärlauchöl zu verfeinern. Natürlich lässt sich der Bärlauch mit anderen Kräutern und Gewürzen ersetzten, wie Basilikum oder Minze. Die Herstellung des Öles erfordert ein bisschen Planung, da es bereits am Vortag hergestellt werden sollte, damit der Bärlauch durchziehen kann. Dafür lässt sich das Öl anschliessend auch vielfältig einsetzen, zum Beispiel für Salate, Pasta oder Fleischgerichte.

Rezept für 2 Personen

inspiriert von Tanja Grandits neuem Kochbuch „Gewürze“ (mehr dazu nächste Woche)
 
Vorbereitung: 30 Minuten 
Ofen: 30 Minuten
 
Zwiebel-Kartoffel-Tarte mit Bärlauchöl II
 
Bärlauchöl (am Vortrag herstellen)
 
    • 100g Bärlauch
    • 60ml Olivenöl
    • 60ml Sonnenblumenöl

Für das Bärlauchöl die Bärlauchblätter in heissem Wasser blanchieren und anschliessend mit kaltem Wasser abschrecken. Mit einem Geschirrtuch kräftig ausdrücken. Die beiden Öle in einer kleinen Pfanne auf 60°C erwärmen und anschliessend mit den Bärlauchblätter in einem Mixer mixen. Über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag durch einen Kaffeefilter oder ein feines Sieb giessen. Gegebenenfalls den Bärlauch mit einem Löffel etwas andrücken um möglichst viel Öl zurückzugewinnen. In einem kleinen Glas gut verschlossen hält sich das Öl an einem dunklen Ort für mehrere Monate.

Zwiebel-Kartoffel-Tarte
 
    • 1 grosse Zwiebel
    • 400g festkochende Kartoffeln
    • 40g Butter
    • ½ Löffelchen gemahlener Koriander
    • 2 EL Olivenöl
    • 160g Gruyere
    • Salz
    • 3-4 Stück Radieschen
    • 1 Handvoll Sprossen
    • 50g Ziegenkäse

Für die Tarte die Zwiebel in feine Ringe schneiden und die Kartoffeln schälen und anschliessend mit einem Gemüsehobel in feine Scheiben hobeln. Den Butter in einer Bratpfanne erhitzen und den gemahlenen Koriander (siehe Tipp Valerio) hineingeben. Die Zwiebeln für ca. 5 Minuten andünsten und auf die Seite stellen.

Den Ofen auf 200°C (Umluft) vorheizen. Die Kartoffelscheiben mit dem Öl, dem Gruyere und dem Salz in einer Schüssel gut vermischen. Ein rundes Backblech oder eine runde feuerfeste Form mit etwas Backpapier auslegen bzw. mit etwas Butter einstreichen. Zuerst die Kartoffelmischung hineingeben und anschliessend die Zwiebeln darauflegen. Im Ofen für ca. 30-40 Minuten goldbraun backen.

Aus dem Ofen nehmen. Als Garnitur Radieschen fein hobeln und etwas Ziegenkäse zerbröseln. Zusammen mit den Sprossen auf der Tarte anrichten und sofort warm servieren.

Zwiebel-Kartoffel-Tarte mit Bärlauchöl III

Tipp Laura: Die Tarte selber ist sehr erdig und etwas schwer. Durch den Käse wird sehr viel Öl freigesetzt. Wem dies zu viel ist, soll es gerne vorsichtig etwas abschütten. Um dem ganzen eine frischere Note zu verleihen, habe ich beschlossen mit der Garnitur zu spielen. Dabei soll sich aber jeder selber an seinen Favoriten orientieren.

Tipp Valerio: Für ein intensiveres Geschmackserlebnis, die Koriandersamen selber mahlen. Dazu 2-3 EL Koriandersamen in einer kleinen Pfanne ohne Öl anrösten. Anschliessend in einem Mörser zu einem feinen Pulver zermahlen. Da für dieses Rezept aber nur ein halbes Löffelchen gebraucht wird, den Rest in einem kleinen Glas verschliessen und für spätere Zwecke aufbewahren.

– Laura –